Club-Lounge im Berlin Capital Club am 20.11.2024

Zum Thema „Goldene Zeiten für neue Unternehmer: Nachfolge-Unternehmer gesucht!“ gaben die Vertreter der Initiative Nachfolge Ostdeutschland Silke Baron, Geschäftsführerin der Bürgschaftsbank Brandenburg, Steffen Hartung, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Berlin, Nachfolgeexperte Dr. Joachim Feske und Frank Nehring einen Überblick zum Thema Unternehmensnachfolge und luden ein zur Diskussion.

Frank Nehring, der Begründer der Initiative, verwies darauf, dass es sich bei der Unternehmensnachfolge um ein oft unterschätztes, aber existenzielles Thema für den Mittelstand handelt. Unternehmer verdrängen das Thema gern, wer geht schon gern in den Ruhestand?

Foto: Berlin Capital Club

Letztlich ist aber immer irgendwann der Zeitpunkt gekommen, das Unternehmen der Nachfolgegeneration zu übertragen. Wer zu lange wartet, wer sein Unternehmen nicht übergabefähig macht, kann da sein blaues Wunder erleben. Mangels Nachfolger kann das Lebenswerk des Unternehmers auch einfach vom Markt verschwinden. Das ist tragisch für den Unternehmer, aber auch für die Beschäftigten, letztlich auch für den Markt. Wir erleben gerade im Dienstleistungsbereich, was es heißt, wenn erst der Fleischer, dann der Bäcker und letztlich die Gaststätte schließen.

Das muss nicht sein, wenn das Thema ernstgenommen wird.
In der Verantwortung sind in erster Linie die Unternehmer selbst. Mindestens im Alter von 55 muss das Thema auf die Unternehmensagenda. Aber auch Berufsverbände, IHK und HWK sind in der Pflicht. Letztere haben das Thema durchaus erkannt, sind aber aufgrund ihrer Branchen- oder lokalen Orientierung naturgemäß gehandicapt. Berater gibt es wie Sand am Meer, einen Nachfolgeprozess zu begleiten, kann durchaus attraktiv sein. Leider müssen diese Berater wirklich Experten sein. Ihre Expertise muss sich auf Steuer-, Rechts- und Finanzierungsfragen erstrecken. Naheliegend, dass das nicht jeder kann, der sich als Berater anbietet. Hier hilft zwar das generelle Misstrauen von Unternehmern gegenüber Beratern, macht die Sache aber auch nicht besser.

Letztlich mangelt es oft an den geeigneten Nachfolgern. Die Gründung der Nachfolgezentralen in Berlin und Brandenburg, die erst vor kurzem an den Start gingen, könnten eine Lösung sein.
Nachfolgeportal Berlin
Nachfolgeportal Brandenburg

Hier setzt die Initiative Nachfolge Ostdeutschland an und konzentriert sich auf

  • mehr Öffentlichkeitsarbeit für ein existenzielles Mittelstandsthema,
  • mehr Zusammenarbeit zwischen den Protagonisten über Landesgrenzen hinweg,
  • die Sicherung einer zukunftsfähigen Struktur des Mittelstandes in Ostdeutschland,
  • die Gewinnung kompetenter und engagierter Partner.

Mit dem Internetportal unter NFOst.de Unternehmensnachfolge Ost – Unternehmensnachfolge präsentiert die Initiative eine Vielzahl von Ansprechpartnern. Hier finden sich Experten für die Erstberatung, für die Finanzierung sowie einzelnen Angebote für das Matchmaking. Die Sortierung nach Bundesländern vereinfacht die Suche. Im Magazin finden sich Ratgeberbeiträge und Erfolgsgeschichten.

Fazit des Abends: Das Thema Unternehmensnachfolge hat hohe Relevanz und braucht mehr Transparenz um erfolgreich ins Handeln zu kommen. Die Club-Lounge hat dazu einen wichtigen Beitrag geleistet.

Der Beitrag Initiative Nachfolge Ost im Berlin Capital Club erschien zuerst auf Wirtschaft und Markt.