50Hertz und Skyborn Renewables (Skyborn) wollen gemeinsam Gennaker, das mit einer Leistung von rund 927 MW bisher größte Offshore-Wind-Projekt in der deutschen Ostsee, realisieren. Dazu wurden jetzt wichtige Voraussetzungen von den Partnern erfüllt. 50Hertz hat die Grundlagen für den Bau von zwei Umspannplattformen durch ein niederländisch-belgisches Konsortium geschaffen und Skyborn hat die Voraussetzungen für einen Netzanschluss erfüllt.

Das Konsortium besteht aus den Unternehmen HSM Offshore Energy, Smulders und Iv-Offshore & Energy. Sie hatten die Ausschreibung für den Plattformbau und die damit verbundenen Dienstleistungen gewonnen. Gemeinsam werden sie für Planung, Beschaffung, Bau, Installation und Inbetriebnahme der Umspannwerke und der Fundamente, der sogenannten Jackets, verantwortlich sein. Die Arbeiten sollen auf Werften in den Niederlanden und Belgien ausgeführt werden. Bereits vor einigen Wochen war das Konsortium mit der Errichtung einer Offshore-Umspannplattform für das Projekt Ostwind 3 beauftragt worden. Das Netzanschlussprojekt Ostwind 3 soll den Offshore-Windpark Windanker nordöstlich von Rügen anschließen und künftig eine Leistung von 300 MW abführen.

Stefan Kapferer, Vorsitzender der Geschäftsführung von 50Hertz: „Der Netzanschluss für den Windpark Gennaker ist neben den Netzanschlussprojekten nordöstlich von Rügen und dem deutsch-dänischen Gemeinschaftsprojekt Bornholm Energy Island eines unserer Top-Projekte in den kommenden zehn Jahren. Unser Ziel ist es, in diesem Zeitrahmen in den Gewässern zwischen Deutschland und Dänemark eine Wind-Offshore-Leistung von rund fünf Gigawatt ans Netz zu bringen. Als 50Hertz allein, aber auch zunehmend mit europäischen Partnern wie dem dänischen Netzbetreiber energinet, wollen wir das große Windenergiepotenzial in der Ostsee erschließen und damit unseren Teil beitragen zu mehr Energieunabhängigkeit in Deutschland und Europa.“

„Offshore Wind ist ein wesentlicher Baustein um den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung auf 80 Prozent bis 2030 zu erhöhen. Insofern ist die zügige Realisierung des Gennaker-Projekts von elementarer Bedeutung, um die Klimaziele und Energiesicherheit in Deutschland und Europa zu erreichen”, sagte Achim Berge Olsen, CEO von Skyborn.“ Die Sicherung des Netzanschlusses ist ein wichtiger Meilenstein für das Gennaker-Projekt. Dies hebt die weitere Planung auf eine solide Basis. Wir freuen uns darauf, dieses ehrgeizige Projekt gemeinsam mit einem verlässlichen Partner wie 50Hertz umzusetzen”, so Berge Olsen weiter.

Mit einer Gesamtkapazität von 927 MW wird Gennaker der bislang leistungsstärkste Offshore-Windpark in der deutschen Ostsee. Die OWP Gennaker GmbH, ein Tochterunternehmen von Skyborn, wird den Windpark Gennaker rund 15 Kilometer nördlich der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst realisieren. Die Vorhabensfläche befindet sich in einem Vorranggebiet für Offshore-Windenergie im Küstenmeer von Mecklenburg-Vorpommern. Das Gennaker Projekt besitzt seit Mai 2019 eine Baugenehmigung. Um den bereits seit über zehn Jahren bestehenden Windpark Baltic 1 sollen 103 leistungsstarke Offshore-Windenergie-Anlagen von Siemens-Gamesa gruppiert werden.

50Hertz verantwortet das gesamte Netzanbindungsprojekt unter dem Namen Netzanschluss OST-6-1. Das bedeutet, den durch Skyborn auf den beiden Umspann-Plattformen eingespeisten Windstrom aufzunehmen und auf Höchstspannungsebene von 220 kV weiter zu transportieren und in das landseitige  deutsche Stromübertragungsnetz einzuspeisen. Für den Transport Richtung Küste sollen drei Seekabelsysteme errichtet werden. Die Kabeltrasse bis zum neu zu errichtenden Umspannwerk an Land im Suchraum Sanitz/Gnewitz/Dettmannsdorf/Stadt Marlow wird rund 90 Kilometer lang sein, davon über 50 Kilometer als Seekabel am Ostseegrund. Das Projekt Netzanschluss OST-6-1 wird derzeit für das Planfeststellungsverfahren beim Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern vorbereitet. Dazu wurden in den vergangenen Monaten bereits Gespräche mit Gemeinden im Sinne der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung geführt und Hinweise eingeholt.

Informationen zum Projekt finden Sie unter 50hertz.com/OST-6-1.

Über 50Hertz

50Hertz betreibt das Stromübertragungsnetz im Norden und Osten Deutschlands und baut es für die Energiewende bedarfsgerecht aus. Unser Höchstspannungsnetz hat eine Stromkreislänge von über 10.000 Kilometern – das ist die Entfernung von Berlin nach Rio de Janeiro. Das 50Hertz-Netzgebiet umfasst die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen sowie die Stadtstaaten Berlin und Hamburg. In diesen Regionen sichert 50Hertz mit rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund um die Uhr die Stromversorgung von 18 Millionen Menschen. 50Hertz ist führend bei der sicheren Integration Erneuerbarer Energien: In unserem Netzgebiet wollen wir bis zum Jahr 2032 übers Jahr gerechnet 100 Prozent Erneuerbare Energien sicher in Netz und System integrieren. Anteilseigner von 50Hertz sind die börsennotierte belgische Holding Elia Group (80 Prozent) und die KfW Bankengruppe mit 20 Prozent. Als europäischer Übertragungsnetzbetreiber ist 50Hertz Mitglied im europäischen Verband ENTSO-E.

 

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