Erfurt. (dpa/th) – Viele Unternehmen in Thüringen rechnen mit einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation in der ersten Jahreshälfte 2023. Nach einer Umfrage des Verbandes der Wirtschaft Thüringen (VWT), deren Ergebnisse vergangene Woche in Erfurt vorgestellt wurden, erwartet jeder zweite befragte Manager eine Verschlechterung im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022. Fast jeder Fünfte habe angegeben, wegen der Energiekrise oder Lieferketten- und Arbeitskräfteproblemen die Produktion gedrosselt oder unterbrochen zu haben, sagte VWT-Präsident Hartmut Koch.

Zwölf Prozent der Befragten denken laut der Umfrage über eine Verlagerung ihres Unternehmens an einen anderen Standort nach; 21 Prozent wollen künftig vor allem außerhalb Thüringens investieren. Koch sieht darin auch ein Warnsignal an die Landes- und Bundespolitik, die Standortbedingungen zu verbessern. Dazu gehörten wettbewerbsfähigere Energiepreise, aber auch eine Willkommenskultur für ausländische Arbeitnehmer, die dringend gebraucht würden, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Bei der Willkommenskultur sehe er in einigen Regionen Thüringens Probleme, sagte Koch, ohne sie konkret zu benennen.

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