W+M stellt in seiner Serie „Netzwerke im Osten“ Initiativen vor, die sich mit dem Thema Ostdeutschland beschäftigen und dabei ganz unterschiedliche Motivationen und Perspektiven haben. Heute geht es um den VDMA Ost, vorgestellt von Oliver Köhn, Geschäftsführer des VDMA-Landesverbandes.
Oliver Köhn. Foto: VDMA Ost
Netzwerker, Ideengeber, Innovationstreiber – das ist der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA).
Mit 3.600 Mitgliedern ist der VDMA die größte Netzwerkorganisation der Branche in Deutschland und Europa. Als wichtigstes Sprachrohr des Maschinen- und Anlagenbaus vertritt der Verband die gemeinsamen wirtschaftlichen, technischen und wissenschaftlichen Interessen dieser vielfältigen Industrie.
Der deutsche Maschinenbau ist der größte industrielle Arbeitgeber mit über 1,2 Mio. Beschäftigten in Deutschland. Mit 263 Mrd. Euro Umsatz trägt er maßgeblich zur Wertschöpfung bei und ist Garant für Wohlstand. Zugleich ist er „Enabler“ der ökologischen Transformation und liefert die benötigten Technologien, um die Klimaziele zu erreichen. Bereits heute ließen sich durch den Maschinen- und Anlagenbau rund 86 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen einsparen. ( Grüne Technologien ermöglichen fast 90 Prozent weniger Treibhausgasemissionen in industriellen Anwendungen (bcg.com) )
Seit 1990 können sich Maschinenbau-Unternehmen auch in den ostdeutschen Bundesländern auf die Unterstützung des Verbandes verlassen. Unabhängig von der Betriebsgröße, ob eigenständig, Werk oder Niederlassung. Das sind mittlerweile fast 35 Jahre praxisnahe Verbandsarbeit – mehr als drei Jahrzehnte, in denen wir viele Meilensteine der Branche miterlebt haben, wir aber auch regelmäßig im Krisenmanagement gefragt waren.
Kernleistungen für den regionalen Maschinen- und Anlagenbau
Wir stehen unseren Verbandsmitgliedern in ihrer täglichen Arbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette zur Seite und haben dabei die strategischen Themen genauso im Blick wie das operative Geschäft. Der VDMA Ost koordiniert, informiert, berät und ermöglicht den Austausch unter seinen 350 Mitgliedern – er ist der erste Ansprechpartner für die Unternehmen in der Region sowie Türöffner zum Expertenwissen von Abteilungen und Fachverbänden. Und das für alle Beschäftigten aller Unternehmensbereiche: egal, ob Geschäftsführer, Fertigungsleiterin, Qualitätsmanagementbeauftragte oder Service-Mitarbeiter. Am Telefon, in Veranstaltungen, bei Firmenbesuchen informieren und beraten wir zu maschinenbau-relevanten Themen. Wir stellen umfangreiches Wissen bereit, machen den Gesetzesdschungel durchschaubar, begleiten die Firmen auf ihrem Weg auf die Auslandsmärkte, beantworten die vielen nicht-alltäglichen Fragen. Lassen sich dabei komplexe Fragen nicht in der erforderlichen Tiefe beantworten, bringen wir das Fachwissen der VDMA-Kollegen ins Spiel. So sind die Unternehmen optimal für den nationalen und internationalen Wettbewerb gerüstet und meistern auch schwierige Phasen. Nicht immer öffentlich sichtbar, aber kontinuierlich setzen wir uns zudem bei der Politik für die Belange der Unternehmen ein. Dabei unterstützt wird das hauptamtliche Team der Geschäftsstelle in Leipzig von einem 18-köpfigen ehrenamtlichen Vorstand. Die Unternehmerinnen und Unternehmer des Vorstands bringen ihre vielfältigen Erfahrungen, Kontakte und Expertise in die tägliche Verbandsarbeit ein.
Unsere Kernleistungen auf einen Blick:
individuelle Beratung und Betreuung
praxisnahe Angebote des Wissens- und Erfahrungsaustausches
Vernetzung innerhalb des deutschen und europäischen Maschinenbaus
vielschichtige Information über aktuelle Entwicklungen und Trends
Interessenvertretung auf Landesebene gegenüber Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit
Verbände sind unverzichtbar. Doch was tun wir konkret?
Wir haben vor allem immer ein offenes Ohr für unsere Mitglieder. So können wir die Unternehmen gezielt in ihren häufig komplexen Herausforderungen unterstützen, egal, ob sie Fragen zu Zollvorschriften oder Normen haben, etwas über die neuen Anforderungen an Ausbilder wissen wollen oder sich mit Themen wie Künstlicher Intelligenz, klimaneutraler Produktion oder Biologisierung der Industrie befassen.
Unsere Stärke ist die Nähe zu unseren Mitgliedern. So wissen wir immer, wo der Schuh drückt. Das ist wichtig im Dialog mit der Landespolitik, aber auch für die Netzwerkangebote.
Die zahlreichen Möglichkeiten des Wissens- und Erfahrungsaustauschs sind wichtiger denn je. Ein Beispiel: Ein Unternehmen will die Produktionsabläufe optimieren, ist sich aber unsicher, ob sich der Lösungsansatz umsetzen lässt. Da hilft es in der Regel wenig, das Internet zu durchforsten oder einen externen Berater hinzuzuziehen. Was jedoch mit Sicherheit hilft, ist, das Vorhaben mit Fachleuten aus der gleichen Branche zu diskutieren. Es gibt einfach nichts Besseres, als sich mit Fachkollegen zu ähnlichen Herausforderungen auszutauschen. Ich bin davon überzeugt, dass der persönliche Erfahrungsaustausch durch nichts zu ersetzen ist! Daher sind unsere Veranstaltungen und Arbeitskreise die ideale Plattform, um sich zu vernetzen, Ideen für das eigene Arbeitsumfeld zu erhalten und von den Erfahrungen der anderen Teilnehmer zu lernen.
Wir machen der Politik und Öffentlichkeit den Stellenwert der Industrie für Ostdeutschland klar und zeigen die besonderen, regionalen Probleme des Maschinenbaus auf. Mit sachlichen, realen Argumenten verdeutlichen wir den Ministerpräsidenten, Landesministerien und der Verwaltung, wie sich geplante Gesetze oder politische Entscheidungen auf die Wirtschaft auswirken. Dazu laden wir auch Vertreter der Politik direkt in die Unternehmen ein – dort können sie sich ein anschauliches Bild von den Erfolgen der Branche und den konkreten Herausforderungen der Unternehmen machen. Oftmals setzt die Politik auch proaktiv auf unseren Expertenrat – wir sind also keinesfalls geheime Strippenzieher. Wir legen dann bewusst die Finger in die Wunde, zum Beispiel, wenn es um die Technikbildung an Schulen, die Verkehrs- und Digitalinfrastruktur im ländlichen Raum oder um lange Genehmigungsfristen für Gewerbeflächen und kaum handhabbare bürokratische Vorgaben geht.
Entscheidende Pluspunkte einer VDMA-Mitgliedschaft:
Mitglieder erhalten aktuelle und verlässliche Informationen. Diese decken das gesamte Spektrum der Unternehmensaufgaben ab.
Die Unternehmen können auf ein riesiges Branchennetzwerk zurückgreifen und profitieren im eigenen Betriebsalltag von den Impulsen und Lösungsansätzen anderer Mitglieder.
Handlungsempfehlungen sind auf das konkrete Problem eines Betriebs abgestimmt.
Die Mitglieder profitieren von einer starken Stimme in der Öffentlichkeit.
Interessenvertretung nicht nur in Deutschland. Mit seinen Büros in Berlin, Brüssel und Washington D.C. vertritt der VDMA die Interessen seiner Mitglieder weltweit.
Und in Zukunft?
werden wir …
ein starker Partner und Dienstleister für die ostdeutschen Maschinenbau-Unternehmen bleiben und dabei vor allem den zahlreichen kleineren und mittelständischen Betrieben eine feste Verbandsheimat bieten.
wie bisher ein weitreichendes Netzwerk anbieten, das sich kontinuierlich auf die gesamte EU erweitert
für optimale Wettbewerbsbedingungen eintreten – auch gemeinsam mit regionalen Partnern.
Mehr unter ost@vdma.org
Der Beitrag Netzwerke im Osten: VDMA Ost – Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. erschien zuerst auf Wirtschaft und Markt.