Berlins Wirtschaft wächst überdurchschnittlich. Sie profitiert von international renommierter Forschung, jungen Unternehmern und der Konzentration auf zukunftsfähige Branchen. Doch bei Gewerbeflächen und erneuerbarer Energie wird es eng in der Hauptstadt. Der W+M-Länderreport erscheint in acht Teilen.
Teil 1 – 22.11.2023: Hauptstadt der Start-ups und Innovationen
Teil 2 – 22.11.2023: Weltweit renommierter Gesundheitsstandort
Teil 3 – 27.11.2023: Digitalwirtschaft entwickelt sich dynamisch
Teil 4 – 01.12.2023: Mobilität made in Berlin
Teil 5 – 06.12.2023: Metropole für Start-ups und Innovation
Teil 6 – 08.12.2023: Optik-Schwerpunkt im Südosten
Teil 7 – 10.12.2023: In Berlin steckt Energie – Wenig Raum für Erneuerbare
Teil 8 – 14.12.2023: Hotspot für Touristen und Kongresse
Teil 5: Metropole für Start-ups und Innovation
Neben London ist und bleibt Berlin der wichtigste Startup-Standort Europas. Start-ups in der Bundeshauptstadt konnten 38 Prozent aller hierzulande gezählten Finanzierungsrunden abschließen, 47 Prozent des deutschen Wagniskapitals floss nach Berlin. Die Gründerszene in Berlin hat an Dynamik somit nichts eingebüßt. Die Zahl der Neugründungen stieg im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres um zirka 40 Prozent an. Berlin kann sich auch mit Fug und Recht Fintech-Hauptstadt nennen. 76 Prozent des in Deutschland im Bereich FinTech/InsurTech insgesamt investierten Kapitals von 286 Millionen Euro erhielten Berliner Start-ups.
Onlinebank MOney. Foto: AdobeStock
Die Voraussetzungen für ein weiteres Wachstum werden aber durch Knappheit gebremst. Die Suche nach neuen Beschäftigten erweist sich für viele Start-ups die größte Herausforderung. Der Zuzug auch internationaler Arbeitskräfte kann die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in der Digitalwirtschaft und weiteren Branchen nicht mehr befriedigen. Laborkapazitäten für Gründungen und bezahlbare Büroflächen sind ebenfalls knapp bemessen.
In Berlin wird dennoch zukunftsorientiert investiert. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung stiegen aktuell mit 159,7 Millionen Euro um 119 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2022. Besonders innovativ zeigten sich dabei die Cluster Verkehr, Mobilität und Logistik sowie Optik und Photonik. Franziska Giffey hat deshalb ein klares Ziel: „Wir arbeiten konsequent daran, der Innovationsstandort Nummer 1 in Europa zu werden.“
An elf Zukunftsorten mit über 2.200 Unternehmen und 42 wissenschaftlichen Einrichtungen gestalten 62.000 Beschäftigte die technologische Zukunft Berlins. Der Technologiepark Adlershof und der Innovationscampus Dahlem gehören ebenso dazu wie der Campus Charlottenburg mit dem Charlottenburger Innovationszentrum oder der CleanTech Business Park Marzahn.
Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof.
Copy: WISTA-MANAGEMENT GmbH
Adlershof als größter Technologiepark Deutschlands wuchs allein in 2022 um 3.500 zusätzliche Arbeitsplätze. Mehr als 1.200 Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen arbeiten in Adlershof. Im Zukunftsort TXL entsteht zudem auf einem Teil des Geländes des ehemaligen Flughafens Tegel der Wirtschafts-, Forschungs- und Industriepark „The Urban Tech Republic“.
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